Mark Twain - Meine Weltreise nach Indien - 1985 - 1986
Verlag Edition Erdmann

ISBN 3-86503-002-5

Twain'scher Zynismus auf einer Reise um die Welt

Following the Equator

„Selbst die Tinte, mit der die Weltgeschichte geschrieben wird, ist nichts als flüssig gemachtes Vorurteil“ ist in Querkopf Wilsons Kalender vermerkt. Der amerikanische Spötter Mark Twain lässt sein alter Ego Wilson am Anfang jeden Kapitels seiner Aufzeichnungen beginnen.

Als Mark Twain 1895 zu seiner Weltreise aufbrach, war er bereits ein gefeierter Schriftsteller. Der Amerikaner, der eigentlich Samuel Langhorne Clemens hieß, verbrachte, seine Jugend in Hannibal, einer Hafenstadt am Mississippi, dem Schauplatz der Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Später arbeitete er als Setzer, Autor, Reporter und Lotse und diente für kurze Zeit in der Armee der Südstaaten. Mit „Die Arglosen im Ausland“ und „Bummel durch Europa“ hatte er seine ersten Reisebücher vorgelegt und sich mit Romanen wie „Ein Yankee an König Artus’ Hof“ als Humorist und Satiriker bewährt.

Gefeiert wurde Twain zu dieser Zeit, aber auch in finanziellen Schwierigkeiten. Denn seine „Nebentätigkeit“ als Verleger und Erfinder war wenig erfolgreich und hatte ihn in den Bankrott getrieben. Da sein Ruf als Schriftsteller von alledem unberührt war und er sowohl in den USA als auch in Europa ein gefragter Vortragsredner war, entschied sich Mark Twain, zur Beschaffung von Kapital auf eine Reise nicht nur durch die Alte und nicht nur durch die Neue, sondern um die ganze Welt zu gehen. Die Reise war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Der berühmte Schriftsteller wurde weltweit bejubelt, er konnte seine Schulden begleichen – und hatte nach seiner Rückkehr allerhand zu erzählen.

In der Berichtsreihe früher Reisender der Edition Erdmann mit einem hintergründigen und spannenden Vorwort zu Samuel L. Clemens, der als Mark Twain der amerikanischen Literatur eine neue Richtung gab.