George Catlin - Die Indianer Nordamerikas - Abenteuer und Schicksale 1832 - 1840
Verlag Edition Erdmann

ISBN 3-86503-224-9

Eine Reise zum roten Mann, der bereits vor Karl May im Sterben lag

Die Indianer Nordamerikas

Die Indianer Nordamerikas sehen sich selber als „the first nation“ – die ersten, die den amerikanischen Kontinent bevölkerten. Als George Catlin 1832 auf eigene Faust den „Wilden Westen“ erkundete, waren bereits viele Stämme des Ostens vernichtet und vertrieben. Die Kultur und Lebensweise der „Wilden“ befand sich in einem zerstörerischen Umbruch. Catlins Reise führte zu 48 Stämmen, dessen Ergebnis ein großartiger Bericht und zahlreiche Bilder waren, die für großes Aufsehen sorgten.

Der gelernte Jurist George Catlin verkauft 1832 seine Bibliothek, verlässt Verwandte und Freunde und begibt sich auf unbestimmte Zeit in den „Wilden Westen“. Catlin ist fasziniert von der klassischen Schönheit der Indianer und ihrem würdevollen Auftreten. Er entschließt sich, diesem „großen und edlen Menschenschlag“ der nordamerikanischen Prärien und Plains ein „treues und gerechtes Denkmal der Erinnerung“ in Wort und Bild zu setzen. Doch Catlin ging weiter. Sein Anliegen ist es, über Verbrechen und Unrecht gegenüber den Indianern aufzuklären. Während seiner langen Reise, die ihn auch zu den Schwarzfußindianern, Assinniboins und Sioux führt, malt er hunderte von Bildern über Leben und Gebräuche der Stämme. Sein Werk wurde zum Klassiker und Standartwerk der Indianerliteratur. Die detailgetreuen Schilderungen und die Informationsdichte war zu jener Zeit „ein wichtiger Beitrag zur Kulturund Sozialgeschichte der Ureinwohner Nordamerikas“. Nur wenige Autoren brachten dieses Maß an Toleranz, Humanismus und Verständnis auf, wenn es um die „first nation“ ging. Catlins Beschreibungen zeigen die Indianer als denkende, fühlende und religiöse Wesen. Selbst aus heutiger Sicht bestechen die Beschreibungen einer verlorenen Kultur durch ihre Unmittelbarkeit und Aufrichtigkeit.