Alexander Mackenzie - Mit Gewehr und Kanu
Verlag Edition Erdmann

ISBN: 3-86503-011-4

Indianer, Stromschnellen, Bären und Murmeltiere

Mit Gewehr und Kanu

„… Bald wurde die Gegend sehr sumpfig und da hier vor einiger Zeit wohl ein großes Feuer gewütet hatte, machte uns dieser Teil der der Strecke wegen der Menge gestürzter Stämme große Schwierigkeiten. Kurze Zeit später stieg das Gelände allmählich an und obwohl ringsum verschneite Berggipfel lagen, wurden wir sehr von Moskitos geplagt. Um neun Uhr lagerten wir.

Noch vor Sonnenaufgang des nächsten Tages forderten unsere neuen Führer uns auf, die Reise fortzusetzen. Wir durchquerten ein schönes Tal und begannen einen erneuten Anstieg. Überall entdeckten wir Murmeltiere, die aus allen Richtungen pfiffen. Unsere Führer konnten sogar zwei davon erlegen und gaben das Fleisch meinen Leuten. Auch zogen sie eine Wurzel aus der Erde, die aussah wie ein Büschel weißer Beeren und wie die Kartoffel schmeckte.“ (Alexander Mackenzie)

Kanada weckt auch heute bei vielen Menschen das Fernweh und die Sehnsucht, die wilde Natur unmittelbar zu erleben. Noch vor 200 Jahren konnten sich die ersten europäischen Einwanderer lediglich in den Küstenregionen niederlassen. Kein Europäer hatte jemals dieses riesige Land vom Osten bis zur Pazifikküste durchquert. Einer der Männer, die diese Herausforderung annahmen, war der Schotte Alexander Mackenzie. Er hatte ein festes Ziel im Auge: vom Osten Kanadas aus einen Weg zum Pazifik zu finden. Und er hatte lukrative Geschäfte im Sinn; er strebte nicht weniger an als die absolute Herrschaft über den nordamerikanischen Pelzhandel vom 48. Breitengrad bis zum Nordpol. Als er 1789 zu seiner ersten Expedition aufbrach, konnte er sich lediglich auf einige spärliche und unsichere Angaben von Trappern und Indianern verlassen. Der erste Versuch schlug fehl, aber der erneute Anlauf drei Jahre später gelang. (Pressetext Verlag Erdmann)