Felix Weiß
Kosmos Verlag

ISBN 978-3-440-15291-1

Unsere Vögel und ihre Stimmen

"Der Gesang der Nachtigall ist legendär. Einzelne Nachtigallen beherrschen über 200 verschiedene Strophentypen. In der Vogelwelt Europas gibt es kaum einen Vogel mit reicherem Repertoire. Der Gesang bezaubert die Menschen, Dichter setzen ihr seit Jahrhunderten literarische Denkmäler, von Walther von der Vogelweide über William Shakespeare bis Hans Christian Andersen."

Sie singen, pfeifen, krähen und zwitschern. Mit Beginn des Frühlings stimmen die Vögel die neue Jahreszeit an. Einige markieren ihr Revier, locken und erobern ihre Weibchen und andere warnen ihre Artgenossen. Die Klänge sind so vielfältig wie unterschiedlich in ihren Bedeutungen. Die Bandbreite reicht von Solo bis Chor, von klangvoll und krächzend bis unangenehm und inspirierend. Während manche Vögel den gleichen Vers nochmals und nochmals wiederholen, komponieren andere lange und wechselnde Lieder. In zahlreichen Kunstwerken wurde der Vogelgesang verarbeitet, in Bücher beschrieben und als Vorbild für Instrumente und Tondichtungen genutzt. Wolfgang Amadeus Mozart soll sich beispielsweise für viele seiner Werke durch den Gesang seines Stars inspiriert haben lassen.

Das im Kosmos Verlag erschiene Bestimmungsbuch „Unsere Vögel und ihre Stimmen" ist ein Meilenstein der Ornithologiebücher. Dank neuester Technik kombiniert das Werk die klassische Darstellung in Bild und Text mit einem herausnehmbaren Soundmodul. Dem Biologen Felix Weiß ist mit seinen einhundert Einzelportraits, Zeichnungen und kurzen, klaren Texten ein Vogelkatalog gelungen, der nicht nur große und kleine Vogelfreunde begeistern wird. Neben Gelbspötter, Kohlmeise, Wiedehopf und Zilpzalp trifft man auf den selten zu sehenden Teichrohsänger oder Bienenfresser.

"Das Rotkehlchen ist einer der kleineren Vögel unserer Breiten. Umso erstaunlicher, dass dieser kleine Vogel so laut und durchdringend singt. Aus voller Kehle singt es seine Lieder, manchmal sogar bei Nacht, im Winter auch das Weibchen." Sobald das Rotkehlweibchen seinen Partner gefunden hat, verstummt jedoch sein Gesang.

Der opulente Bildband zum „Mit-nach-draußen-nehmen“ besticht dank seiner achtzig Minuten Vogelgesänge nicht nur mit seinen prächtigen Fotos und ist eine fabelhafte Einladung für die ganze Familie, mal wieder innezuhalten und der Natur genauer zuzuhören. Ein klangvolles Nachschlagewerk, welches in keinem Haushalt fehlen sollte und dass selbst die Amseln auf dem häuslichen Balkon überzeugt.

„Die Stadtamseln haben sich an das Leben in einer Umgebung voller Lärm angepasst und singen in deutlich höheren Frequenzen als ihre Verwandten im Wald, wahrscheinlich um sich vom Verkehrslärm abzuheben. Amseln sind Frühaufsteher, und so ist es meist ein Amselkonzert, das uns bei geöffnetem Fenster in den frühen Morgenstunden aus dem Schlaf holt.“