Einer dieser Orte ist das in Nepal liegende Tsum Tal. Das „Tal des Glücks“ gilt als gesegnet und spirituelles Zentrum des Buddhismus. Keine feste Straße, kein Strom und im Prinzip nur drei Monate im Jahr mit passablen Wetter. Das Glück scheint auf den ersten Blick eine raue, entbehrungsreiche Angelegenheit zu sein. Auf jeden Fall ist es ein direkter Gegenpol zur digitalen, schnelllebigen Welt.

Die Reise zum Glück ist eine Reise in eine andere Zeit. Im Tsum-Tal leben wilde Bergziegen, Adler, Schakale und Schneeleoparden. Es gibt viel Natur und Meditation, viel Ruhe, Arbeit und fleischlose Ernährung. Vor etwa 100 Jahren haben die Einwohner des Tales gelobt weder Menschen noch Tiere zu töten. Wildtiere werden nicht mehr gejagt, Nutztiere nicht mehr geschlachtet. Und während auch den Fischen der Schwur das Überleben sichert, steht ein Großteil der Pflanzen ebenfalls unter Schutz. Die Menschen leben von dem wenigen Getreide und Gemüse ihrer kargen Äcker. An den Wänden der Häuser trocknet der Yak-Dung als Brennmaterial für den Winter wie überall im Himalaya. Es gibt Gemeinschaftseigentum und Genossenschaften, Großfamilien und Polyandrie, bei der eine Frau mehrere Männer haben kann. Das Leben ist einfach und entbehrungsreich, doch strahlen die zumeist bitterarmen Menschen eine tiefe Zufriedenheit aus.

Der Journalist Titus Arnu und der Fotograf Enno Kapitza sind auf der Suche nach dem Glück auf das Tsum-Tal gestoßen, in dem noch die ursprünglichste Lebensweise des tibetischen Buddhismus gelebt wird. Erst seit 2007 ist das abgelegene Hochtal im Norden Nepals an der Grenze zu Tibet für Fremde zugänglich. „Tsum Glück – Ein entlegenes Tal im Himalaya“ ist nicht allein Glück, sondern lebt vor allem von seinen grandiosen Bildern. Mit ausdrucksstarken Porträtfotografien der Einheimischen und spektakulären Landschaftsaufnahmen der wilden, unberührten Natur ragt der im Sieveking-Verlag aufwendig gestaltete Bildband aus den zahllosen Expeditionen- und Trekkingbüchern des Himalayas weit hinaus.