WALDBESITZERTAG
FORSTREVIER MEIßEN 2014

Triebischtal, Sachsen, 19.11.2014

Während kühler Nieselregen den bevorstehenden Winter ankündigte, wetteiferten Harvester und Motorsägen um den besten Klang der Wälder, wechselten die Schauplätze zwischen moderner und historischer Waldbewirtschaftung.  Im wolkenverhangenen Triebischtal informierten am Buß-und Bettag Waldbesitzer und Revierförster über Probleme bei Waldumbaumaßnahmen im Privatwald und diskutierten mit den zahlreichen Besuchern, welche Maßnahmen zur aktiven Waldpflege und zum Forstschutz ergriffen werden, um das natürliche Gleichgewicht im Ökosystem zu erhalten.

Der jährliche Waldbesitzertag ist in Sachsen inzwischen so etwas wie eine feste Institution geworden. Die Tradition dieser praktischen Informationsveranstaltung, an dem sich Waldbesitzer und andere Naturinteressierte durch praktische Vorführungen, Beratungsstände und Waldführungen über ihren Wald mit allen Möglichkeiten der Nutzung aber auch den daraus resultierenden Pflichten informieren können, brachte der Revierförster Ronald Ennersch mit ins Forstrevier Meißen.

Wann muss ein Baum gefällt werden, wie ist das Holz am besten zu verkaufen? Was ist gegen Wildverbiss zu tun, wo kann ich heute den sicheren Umgang mit einer Motorsäge erlernen und wie kamen die Baumstämme früher aus dem Wald? Die alte Rücketechnik, die über Jahrhunderte mit einer Pferdestärke auskam und den Wald schonte, rückte in den Zeiten der Computertechnik selber immer weiter in den Hintergrund. Im Triebischtal war die harte, aber ökologische Arbeitsweise hautnah zu erleben. Die Baumkletterer gaben trotz des anhaltenden Nieselregens einen Einblick in ihre schwierige Arbeit, während am nebenanstehenden mobilen Sägegatter die Vorteile der modernen und flexiblen Holzverarbeitung präsentiert wurden. Die Berufsgenossenschaft beriet zum Thema Versicherungsschutz bei der Waldarbeit und verschiedene Experten zur Verkehrssicherung im Wald und Holzrestauration und Holzgestaltung. Selbst über den Holzeinschlag nach Mondphasen konnte ausgiebig diskutiert werden.

Im Anschluss an die Waldführung konnten am Lagerfeuer die klammen Finger mit Tee und Glühwein wieder aufgewärmt und Erfahrungen im direkten Gespräch mit den Waldbesitzern und Revierleitern ausgetauscht werden. Dem Versprechen der Forstbehörde Meißen folgend, gab es an diesem Buß- und Bettag im Grunde genommen, trotz kaltem Niesel, kein schlechtes Wetter, „nur schlechte Kleidung“.

Waldbesitzertag

Der Waldbesitzertag im Forstrevier Meißen basiert auf einer Tradition, die in den späten 1990er Jahren im nordöstlichen Sachsen eingeführt wurde. Der Aktionstag findet seit 2006 jährlich am Buß- und Bettag in wechselnden Bezirken des Forstreviers Meißen statt. Ziel der Veranstaltung ist es, Waldbesitzern und Naturinteressierten Einblicke in die moderne Forstwirtschaft zu geben und mit Experten ins direkte Gespräch zu kommen. findet seit mehreren Jahren

Harvester

Der Einsatz der Holzernte-Maschinen ist trotz wachsendem Einsatzes heute nicht unumstritten. Die schweren Maschinen haben seit ihrem Einsatz die Forstwirtschaft nachhaltig verändert.

Mobiles Sägegatter

Die flexible Holzverarbeitung gehört heute zum Selbstverständnis moderner Forstwirtschaft. Zahlreiche Privatunternehmer bieten heute den Vor-Ort-Service an.

Baumkletterer

Wo Leitern und Arbeitsbühnen nicht verwendet werden können, kommen Baumkletterer zum Einsatz. Die Ausbildung zum Profi in das gefährliche Fach bieten deutschlandweit verschiedene Ausbildungseinrichtungen an.