Auch wenn das Wörtchen "Perle" verbraucht erscheint, so es ist doch selbige, die, inzwischen nicht mehr ganz versteckt, im mitteldeutschen Raum mit einigen Überraschungen aufwartet. Das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands lockt seit Jahrhunderten seine Mönche und Winzer, Fürsten und Liebhaber an Unstrut und Saale. Die historische und abwechslungsreiche Gegend zwischen Werder in Brandenburg und Weimar in Thüringen, Westerhausen im Harz und Zeitz in Sachsen-Anhalt hat sich mit ihrer langen Weintradition im gesamtdeutschen Bild seit den Wendejahren mächtig gemausert.

Inzwischen reben etwa 800 Winzer in über 60 Weingütern im Haupt- und Nebenerwerb mit eigenen Weinen. Das Besondere dieser Landschaft liegt in ihrer Einmaligkeit. Dichtgedrängt wachsen an der 13. Deutschen Weinstrasse zwischen Muschelkalk und Bundsandstein, Reichsburgen und Zisterzienserklöstern die trockenen Weißburgunder und Portugiesen. Auch wenn manchem Südländer die Weine zu "staubig" scheinen, so ist es gerade dieses Aroma, welches den Reiz des kleinsten Anbaugebietes Deutschlands kennzeichnet.